RASTERWINKEL IM DRUCK

Für ein störungsfreies Druckbild sind ausgeklügelte Rasterwinkel im Offsetdruck unerlässlich. Darauf muss schon in der Druckvorstufe geachtet werden. Warum ist das so?

Im Offsetdruck produzierte Drucksachen sollen meistens so fotorealistisch wie möglich aussehen – Ausnahmen ergeben sich höchstens im Zeitungsdruck. Um die hohe Qualität des Druckbilds zu garantieren, müssen bereits in der Druckvorstufe bestimmte Parameter gewählt werden – einer davon ist der Rasterwinkel.

WAS SIND RASTERWINKEL?

Beim Vierfarbdruck im Offsetdruck, Flexo- oder Siebdruck ist es nicht möglich, Halbtöne zu erzeugen. Dieser Effekt wird für jeden der vier Farbauszüge mit Hilfe von Rasterpunkten nachgestellt. Periodische Raster, auch amplitudenmoduliert genannt, arbeiten mit konstanten Frequenzen. Das bedeutet, dass die Anzahl der Rasterpunkte gleich bleibt; lediglich die Größe der Rasterpunkte wechselt. Bei nichtperiodischen Rastern, die auch frequenzmoduliert heißen, verhält es sich umgekehrt: Die Größe der Rasterpunkte bleibt gleich und die Anzahl wechselt. Hier sollen keine Interferenzen entstehen.

EFFEKTE, DIE ES ZU VERMEIDEN GILT

Moirés, Rosetten und Farbspiel sind unerwünschte Effekte, die den visuellen Eindruck von Drucksachen enorm stören können. Um sie zu vermeiden, werden die vier Raster für die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (CMYK) in bestimmten Winkeln übereinander gedruckt. Ansonsten würden sich die Raster gegenseitig überdecken, Moirés und Passerdifferenzen auftreten.

Ziel ist es darüber hinaus, die Rasterstruktur für das Auge des Betrachters so weit wie möglich aufzulösen. Am besten gelingt das, wenn Raster diagonal angeordnet werden.

SONDERFALL HYBRIDRASTER

Neben amplituden- und frequenzmodulierten Rastern gibt es noch so genannte Hybridraster. Eine weitere Bezeichnung für sie ist „crossmodulierte Raster“. Sie arbeiten mit verschiedenen Techniken. Bei einer Methode wird beispielsweise die Anzahl der Rasterpunkte in den Lichtern verringert. Andere Varianten nutzen die stochastische Berechnung der Position von Rasterpunkten, die sich jedoch in der Größe nicht unterscheiden. Neuere Lösungen verändern zudem die Form des Rasterpunkts.

OPTIMALE RASTERWINKEL

In der DIN 16 547 sind für den vierfarbigen Offsetdruck folgende Werte festgelegt:

  • Gelb = 0°
  • Cyan = 75°
  • Schwarz = 135°
  • Magenta = 15°

oder

  • Gelb = 0°
  • Cyan = 15°
  • Schwarz = 45°
  • Magenta = 75°

Das Buch „Grundlagen der Print- und Digitalmedien“ nennt dagegen folgende Werte:

  • Gelb = 0°
  • Cyan = 75°
  • Magenta = 45°
  • Schwarz = 15°

Des Weiteren gilt die Regel, dass Raster gleicher Frequenz mit einem Winkel von 30 Grad übereinander gelegt werden sollten. Das funktioniert jedoch nur für drei Farben, so dass die vierte Druckfarbe auf einen Winkel von 0°, 30° oder 60° gelegt wird. Die ISO 12647-2 besagt außerdem, dass die dominante Druckfarbe auf 45° liegen soll.

RASTERWINKEL IM ÜBERBLICK

Hier finden Sie die optimalen Rasterwinkel für den Offsetdruck im Überblick. Fragen zum Offsetdruck beantwortet Ihnen das LASERLINE-Team jederzeit gerne.

In der DIN 16 547 festgelegte Rasterwinkel - Gelb = 0° - Cyan = 75° - Schwarz = 135° - Magenta = 15°

Alternative Rasterwinkel der DIN 16 547 - Gelb = 0° - Cyan = 15° - Schwarz = 45° - Magenta = 75°

Rasterwinkel bei Grundlagen der Print- und Digitalmedien - Gelb = 0° - Cyan = 75° - Magenta = 45° - Schwarz = 15°